Gefördert von der VW-Stiftung in der Förderinitiative "Deutsch plus- Wissenschaft ist mehrsprachig"
Das Projekt widmete sich der These, dass im deutschsprachigem Raum dem Ausdruck "Würde" eine besondere Bedeutung zukommt und scheinbare Äquivalente wie "dignité" oder "dignity" sehr verschiedene Funktionen, Assoziationen und Konnotationen ausweisen. "Würde", so der Kern des Projekts, ist nicht ohne Verlust in "dignitas" und deren Nachfolgerinnen wie "dignity" oder "dignité" zu übertragen, sondern hat besondere Wurzeln, die eigenwillige Wortbedeutung bis heute ergeben. Dem Forschungsvorhaben lag die Frage zugrunde, ob es eine Differenz zwischen "Würde" und "Dignitas" gibt, die für einen unterschiedlichen Gebrauch in verschiedenen Sprachen verantwortlich ist. So war es von Bedeutung, den deutschen Würdebegriff in Bezug auf totalitäre Erfahrung, Begriffsgeschichte, religiöse Konnotation sowie seine vielfältigen Funktionen zu untersuchen. Das Besondere dieses Projekts bestand darin, eine zusätzliche Reflexionsstufe einzuziehen und die eigenartigen Qualitäten des Begriffs und seiner Parallelen zurückzuführen auf Sonderheiten der deutschen und deutschsprachigen Sprachentwicklung.
Ziel des Projekts war es, zu klären, erstens, wie stark "Würde" an einen deutschen Sprachgebrauch gebunden ist und zweitens, inwieweit der Begriff "Würde" in rechtlichen und ethischen Kontroversen international taugt, auch in Hinblick auf eine rechtliche Harmonisierung Europas. Hierzu fand sowohl ein Vergleich zwischen dem deutschsprachigen mit dem französischsprachigen Raum als auch zwischen dem deutschen und dem englischen Sprachgebiet statt.
Das Vorhaben wurde ab Juni 2008 für eine Dauer von 4,5 Jahren gefördert von der VW-Stiftung gefördert.
Die Fortführung der Forschungsarbeit zu diesem Thema erfolgt im Rahmen der Habilitationsschrift von Martin O'Malley, PhD.
Projektleiter: Prof. Dr. Nikolaus Knoepffler / Prof. Dr. Peter Kunzmann
Leiter der Arbeitsgruppe: Prof. Dr. Peter Kunzmann
Wissenschaftliche Mitarbeiter: Christine Baumbach; Martin O’Malley, PhD